Rout Wäiss Bloen Damp – 200 Joër Lëtzebuerger Tubakswelt

Es gab eine Zeit, da Rauchen noch nicht verpönt, sondern reines Vergnügen war. Und es gibt seit den 1980er Jahren sogar einen Kaffee mit Namen „ducal“, bei dessen Tässchen eine gute Zigarette – laut Werbung – am besten schmeckt. Die Geschichte der nationalen Tabakindustrie beginnt allerdings viel früher. Und zwar mit der Gründung im Jahr 1815 einer ersten Manufaktur in Ettelbrück. Das Unternehmen erlebt zwar bescheidene Anfänge, findet jedoch binnen kürzester Zeit etliche Nachahmer. Unter ihnen Heintz van Landewyck, der sich in Hollerich niederlässt und seinen Teil zur Entwicklung der damals noch in den Kinderschuhen steckenden Luxemburger Wirtschaft beiträgt. Goldschlëssel, Africaine oder Maryland heißen die Qualitätsprodukte, die gekaut, geschnupft oder geraucht werden und meist von flinken Frauenhänden verarbeitet werden. Dass sich der einheimische Tabakmarkt erfolgreich gegen die Konkurrenz aus dem Ausland behaupten kann, ist einerseits auf dessen Widerstand zurückzuführen und andererseits auf die außerordentliche Kreativität, mit welcher die verschiedenen Akteure für ihre Marken werben.

In „Rout, wäiss, bloen Damp“ wird nicht nur die Erfolgsgeschichte des Luxemburger Tabakwesens im Allgemeinen und die der Manufaktur Heintz van Landywyck im Besonderen nacherzählt, der aufwändig gestaltete und reich illustrierte Bildband gibt auch höchst interessante Einblicke in eine Zeit, in der Rauchen noch mit Genuss gleichgesetzt wird. Auch wer noch nie eine Zigarette angezündet hat, wird dieses Buch mit Interesse lesen. Weil es weder den Anspruch einer wissenschaftlichen Bestandsaufnehme noch einer historischen Abhandlung hat, sondern auf unterhaltsame Weise eine Epoche und einen Wirtschaftszweig darstellt, die bislang kaum beachtet wurden. In diesem Sinn schließt „Rout, wäiss, bloen Damp“ eine wertvolle Lücke.

Autor: Lucien Czuga 144 Seiten • ca. 430 Abbildungen • Format: 290 x 290 mm • gebunden • fester Einband

ISBN-13: 978-99959-898-8-0

©Editions Revue, Differdange/Luxembourg 2015